Donnerstag, 12. Dezember 2013, in Aktuelles
Panikmache oder traurige Zukunft? In einer umfassenden Studie der Universität Linz wird prognostiziert, dass ein Drittel aller Gemeinden Oberösterreichs bis 2016 vom Wirtesterben betroffen sein werden.
Vorrangig im ländlichen Raum ist das Gasthaus noch eine Institution. Die Frage lautet aber: "Wie lange noch?" Nach der vorliegenden Studie stellt sich klar heraus, dass das Wirtshaussterben keine Phrase, sondern längst Wirklichkeit ist.
Die Studie unter der Leitung des Soziologen Andreas Hunger kam zu folgenden Ergebnissen:
In Oberösterreich gibt es heute noch 1400 traditionelle Landgasthäuser.
Zwischen 2001 und 2011 haben 305 Landgasthäuser in Oberösterreich für immer geschlossen. In 191 Gemeinden hat in diesem Zeitraum zumindest ein Wirtshaus zugesperrt.
68 % der Gemeinden haben noch ein bis vier Gasthäuser, in 2,4 Prozent der Gemeinden gibt sogar zehn oder mehr.
4,1 % der oberösterreichischen Gemeinden hatten zum Studienzeitpunkt gar kein traditionelles Gasthaus (mehr).
1/3 aller Gemeinden Oberösterreichs wird aller Wahrscheinlichkeit bis 2016 vom Wirtesterben betroffen sein (zumindest ein Gasthaus wird laut Studie in diesen Orten zusperren).
9,3 % der Gemeinden haben kein einziges Vereinslokal. Im Umkehrschluss ist man daher in neun von zehn Gemeinden für Zusammenkünfte nicht auf das Wirtshaus angewiesen.