Martinigans - Tradition oder wirtschaftlicher Hintergrund?

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Mittwoch, 7. November 2012, in Aktuelles

In vielen Gasthäusern finden jetzt die Gansltage statt. Der 11. November gilt ja als Martinstag. Doch was hat der Hl. Martin mit der Martinigans zu tun?

Der Martinstag galt als besonders geeigneter Termin für Dienstbotenwechsel, stand er doch am Anfang der neuen agrarischen Arbeitsperiode und am Ende des alten bäuerlichen Wirtschaftsjahres mit Naturalabgaben, zu denen immer wieder gemästete Gänse zählten.

Mit Martini begann die sechswöchige gallische Adventfastenzeit (bis 6. Jänner), vor der nochmals mit einem üppigen Mahl, also auch einem Gänsebraten, gefeiert wurde.

Aber welche Verbindung hat die Martinigans zum Hl. Martin? Der Legende nach soll der Hl. Martin befohlen haben die Gänse schlachten zu lassen, da er sich durch ihr Geschnatter gestört gefühlt haben soll. Das müssen die Gänse jetzt alljährlich büßen.

Doch auch einem wirtschaftlichen Faktor darf man Glauben schenken. Zu Martini wurden die Gänse geschlachtet, damit die Bauern sie nicht über den Winter durchfüttern mussten. Die dicken Federn wurden behalten und die Gans vor der Fastenzeit aufgetischt.